April 20, 2024

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Das russische Gasembargo wird Deutschland mehr kosten, warnt die Bundesbank

Das russische Gasembargo wird Deutschland mehr kosten, warnt die Bundesbank

Das sofortige europäische Embargo für russisches Gas könnte Deutschland in diesem Jahr bis zu 5 % des BIP kosten, so die Schätzungen der deutschen Zentralbank, die am Freitag veröffentlicht wurden.

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Die Bundesbank beschrieb in ihrem Monatswirtschaftsbericht für April, dass Russlands Gasimporte bei einem spontanen oder abrupten Stopp der Gasimporte „bis zu 5 % unter Deutschlands realer BIP-Prognose“ liegen würden.

Er fügte hinzu, dass dies ein Fehlbetrag von „180 Milliarden Euro“ für die nationale Produktion wäre.

Die Studie schätzt, dass die deutsche Wirtschaft unter solchen Umständen in diesem Jahr in eine Rezession von 2 % abgleiten könnte.

Die Inflation, die im Land bereits ansteigt, könnte nach Angaben des Unternehmens „1,5 Punkte im Jahr 2022“ und „2 Punkte im Jahr 2023“ erreichen, verglichen mit der uneingeschränkten Situation.

Das Embargo für russisches Gas war Gegenstand erbitterter Debatten unter den EU-Mitgliedstaaten, wobei Moskau Ende Februar in die Ukraine einmarschierte und den größten Teil seiner Ressourcen aus dem Verkauf von Kohlenwasserstoffen bezieht.

Die Bundesregierung von Olaf Scholz ist einer der Hauptgegner des sofortigen Importstopps, da es um den wirtschaftlichen und sozialen Frieden des Landes und die Folgen anderer EU-Volkswirtschaften gehe.

Diese Leugnung hat Kiew und viele europäische Regierungen verärgert.

Deutschland, insbesondere seine Industrie, ist besonders abhängig von dieser Ressource, die vor dem Konflikt 55 % seiner gesamten Gasimporte ausmachte.

„Ich sehe nicht ein, wie ein Gasverbot den Krieg beenden kann“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholes am Freitag der Wochenzeitung „Der Spiegel“.

„Wir wollen eine dramatische Wirtschaftskrise vermeiden und Millionen von Arbeitsplätzen und Fabriken werden nicht wiedereröffnet“, fügte er hinzu.

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Deutschland hat seine russischen Importe bereits im ersten Quartal 2022 auf 40 % der Gesamtmenge reduziert und verstärkt seine Bemühungen, andere Lieferanten wie Katar oder die Vereinigten Staaten zu finden.

Das Land hat kürzlich auch einen Drei-Milliarden-Euro-Umschlag vorgestellt, um sich mit großen schwimmenden Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) auszustatten, über die es derzeit nicht verfügt.

Deutschland geht aber nach Angaben der Bundesregierung nicht davon aus, bis Mitte 2024 auf russisches Gas verzichten zu können.