Mai 20, 2024

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Eine „Erinnerungskultur“ in Deutschland ist kein neuer McCarthyismus

Eine „Erinnerungskultur“ in Deutschland ist kein neuer McCarthyismus

Wir stellen uns vor, dass die Stimmung in Deutschland dieser Tage schwer zu atmen ist, weil von allen Seiten Alarm ertönt: Die New York Times Spricht über a „Atmosphäre der Angst“ Wer wird die Kunst- und Kulturarena regieren? Wächter In Berlin, einer Kunstmetropole, die einst ein Symbol für Inklusivität und Offenheit war, kommt es Berichten zufolge häufig zu Veranstaltungsabsagen und Preisverleihungen.

in den Spalten von London Review of Books, Den Vorwurf gegen die in Deutschland praktizierte Erinnerungskultur erhebt der indisch-britische Schriftsteller Pankaj Mishra. „Beschönigung“ Deutsche Unterstützung für Israel im Gaza-Krieg. Wenn das Existenzrecht Israels in den Augen der Deutschen nicht verhandelbar erscheint, herrscht weitverbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Palästinenser, sagt Pankaj Mishra, ein langjähriger Kenner dessen, was wir den „globalen Süden“ nennen. . Universelle Werte? Schaufensterdekoration, eine Fassade, mehr nicht.

„Philosophischer McCarthyismus“

Der Vorwurf, in Deutschland herrsche eine Erinnerungskultur, die jeder Dissens ersticke (die sich die Deutschen selbst aufzwingen), ist bisher nur in rechtsextremen Kreisen zu hören. Doch heute ist die gleiche Verurteilung aus dem Gegenlager zu hören: Am Tag nach dem Massaker vom 7. Oktober beschuldigte die jüdische Philosophin Susan Neumann die Deutschen „Philosophisch-semitischer McCarthyismus“, Eine Art Jagd nach Andersdenkenden, die nicht einmal jüdische Schriftsteller, Künstler und Aktivisten verschont, die Israels Vorgehen im Gazastreifen verurteilen.

Scheidender Präsident des Goethe-Instituts [dont la mission est de veiller au rayonnement de la culture allemande]Carola Lentz sprach kürzlich bei a „Intolerante Atmosphäre in dieser Debatte“ und warnte davor „Moralischer Imperialismus“ Dadurch werden Kultureinrichtungen zu Waffen staatlich geförderter Gedenkpolitik.

Nach der Störung wurde Mitte April erneut vom Palästinenserkongress in Berlin als Instrument der Holocaust-Erinnerung gesprochen. „Maske“. So unterschiedlich die Stimmen auch sein mögen, in einem Punkt scheinen sich alle einig zu sein: Die deutsche Gedenkkultur ist so allgegenwärtig, so fanatisch, dass sie vor anderen Verbrechen die Augen verschließt. In diesem Fall handelt es sich um einen Kriminellen, der die den Ländern des Nahen Ostens zugefügte Ungerechtigkeit nicht erkennt.

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Niemand würde heute bestreiten, dass der Holocaust als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einen zentralen Platz in der Gedenkkultur in Deutschland einnimmt und dass dieses Gedenken das Denken und Handeln der Hamas beschreibt. Wie der Gaza-Krieg. Nach den wiederholten Absagen von Konferenzen, Messen und anderen Preisverleihungen in den letzten Monaten muss man verrückt sein, um zu sagen, dass in der deutschen Psyche alles in Ordnung ist. Und doch: Wir wundern uns über den heutigen Konsens, dass wir eine Liquidation, einen Weiterverkauf fordern.